Master Thesis: Der Ursprung des vorderen Kreuzbandes unter besonderer Berücksichtigung des antero-medialen und postero-lateralen Bündels#

Eine morphologische Analyse

Meta-Info

Datum:

2011-06-27

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Diplomarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.)

an der Medizinischen Universität Wien

ausgeführt am Zentrum für Anatomie und Zellbiologie Abteilung für Systematische Anatomie, Währinger Straße 13, A-1090 Wien

unter der Anleitung von A.o. Univ.-Prof. Dr. Manfred Tschabitscher

eingereicht von Sebastian Gabriel, Matr.Nr. 0026745

Zusammenfassung#

Das vordere Kreuzband (ACL) ist ein zentrales Bauelement des Kniegelenkes und häufig Gegenstand von chirurgischen Interventionen im Sinne von Ligamentrekonstruktionen. Als anatomische Orientierungspunkte am femoralen Ursprungort wurden verschiedene Strukturen beschrieben, darunter die laterale Interkondylärleiste (LIR), auch bekannt als resident’s ridge, und die laterale Bifurkationsleiste (LBR). Gegenstand der Untersuchung war die Ermittlung der Prävalenz der LBR an skelettierten menschlichen Oberschenkelknochen.

Methodik#

166 skelettierte Knochen aus der Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien, welche ursprünglich aus verschiedenen Gebeinhäusern in Österreich stammten, wurden unter standardisierten Bedingungen abfotografiert. Anhand der Bilder wurde der Ursprung des ACL hinsichtlich der knöchernen Strukturen, Abmessungen und Form vermessen und ausgewertet.

Resultate#

Die LBR konnte nur in 24,7 % der Fälle beobachtet werden. Die LIR war in 97,59 % vorhanden. Die Fläche war 127,21 mm² (Median 125,66 mm²; SD 32,54 mm²), die Länge 16,98 ± 2,67 mm und die Breite 12,58 ± 2,10 mm. Hinsichtlich der Form und Winkel der Leisten zueinander konnte eine hohe Variabilität festgestellt werden.

Schlussfolgerung#

Die LBR kann aufgrund ihres seltenen Auftretens nicht bedenkenlos zur routinemäßigen Orientierung bei Kreuzbandrekonstruktionen empfohlen werden. Andere Strukturen, wie zum Beispiel die LIR, scheinen hilfreicher zu sein. Folgestudien zur Untersuchung der Prävalenzfaktoren der LBR sind angezeigt. Der Ursprung des ACL ist hinsichtlich Abmessungen, Größe, Form und Auftreten knöcherner Strukturen individuell sehr variabel.

Abstract#

The anterior cruciate ligament (ACL) is a key element of the knee and frequently subject to surgical reconstruction. To guide such a procedure, various landmarks of the femoral origin have been reported, such as the lateral intercodylar ridge, also known as resident’s ridge, and the lateral bifurcate ridge (LBR). Subject of this trial was to determine the prevalence of the LBR in human cadaveric femurs.

Method#

166 cadaveric femurs from the collection of the Museum of Nature of Vienna which originated from various ossuaries throughout Austria have been photo- graphed under standardized conditions. On this photographs the origin of the ACL has been measured and analyzed regarding its length, width, area, bony structures and form.

Results#

The LBR could be found in only 24,7 % of the cases. The LIR was present in 97,59 %. The area was 127.21 ± 32,54 mm², the lenght 16,98 ± 2,67 mm and width 12,58 ± 2,10 mm. Concerning the form and angles between the bony structures a high degree of variability could be observed.

Conclusion#

The LBR can not be recommended to be routinely used as a landmark during ACL surgery due to its lack of prevalence. Other structures like the LIR seem to be more of help. Follow up studies concerning factors of prevalence of the LBR are advised. The femoral origin of the ACL shows high variability regarding its dimensions, area, form and prevalence of bony structures.

Resources:#